Literatur des Monats April 2024 – Sonderwürdigung – Die Farben des Sees – Rike Richstein
Rike Richstein – Die Farben des Sees
Sonderwürdigungen sind selten – sonst wären sie keine Sonder-Würdigungen. Umso bedeutungsvoller sind sie! Umso ungewöhnlicher, dass sich auf der Favoritenliste von Literatur des Monats vom April 2024 gleich zwei Bücher eine Sonderwürdigung verdient haben. Sensation!
Die erste Sensation ist das Buch von Rike Richstein, Die Farben des Sees“. Hier besticht nicht nur der Schutzumschlag mit einem zauberhaften Ölbild von Jurij Frey, das die „Farben des Sees“ schon in der Lichtgestaltung demonstriert, sondern auch die Gestaltung des Schriftbildes. Drei Wellenlinien als Abstandszeichen. Kursivsetzungen, Initialen am Kapitelanfang und daran ansetzend Kapitälchen über die halbe Zeile – es ist eine Freude. Der Grafiker Manuel Pollanka war sich zusammen mit Anett Hönig der Bedeutung der gemeinsamen Arbeit durchaus bewusst, sonst hätten sie nicht die Schriften im Vorsatz genannt: Bricolage Grotesque von Mathieu Triay und Bitter von Sol Matas. Beides sind Google Fonts: Ist das negativ? Ungewöhnlich, jedenfalls, dass zwei Schriften gewählt wurden – doch diese beiden passen in all ihrer Unterschiedlichkeit sehr gut zusammen. Beides sind schön-schlichte Schriften, und in ihrer Kombination schaffen sie einen sehr edlen Eindruck. Sehr harmonisch also das Schriftbild dieses Buches, angenehm – ja, mit Freude zu lesen: Gerade auch für Leser:innen mit nicht ganz so guten Augen. Das reine Vergnügen. Und eine Freude ist es auch, dass unsere gesamte 19-köpfige Jury das würdigen will: Mit der Bestnote von zehn Sternen/Punkten allein für den Satzspiegel! Besser geht es nicht mehr.
Die Rezension des Buches vom Leiter unseres Literaturressorts, Dr. Klaus Berndl, ist hier zu lesen.
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